Glossar
- Abwehr-Qi
Das Abwehr-Qi (Wei Qi) dient als Schutz vor äusseren schädlichen Einflüssen (äusseren Krankheitsfaktoren) und bildet eine Art energetisches Schutzschild. Zudem sorgt das Wei Qi dafür, dass die Körperoberfläche gewärmt wird und die Poren geöffnet und/oder geschlossen werden (Regulation des Schweisses). Tagsüber bewegt sich das Wei Qi an der Körperoberfläche, nachts schützt es die inneren Organe.
- Akupressur
Massieren der Akupunkturpunkte mittels verschiedener Drucktechniken. Die Wirkung ist gegenüber der Akupunktur etwas vermindert. Besonders geeignet für Kinder oder zur Selbstanwendung zu Hause.
- Akupunktur
Auf den Meridianen befinden sich 365 Akupunkturpunkte. Durch ihre Stimulation ist der Energiefluss im Meridian und der dazugehörigen Organe beeinflussbar. Ist zum Beispiel das Qi gestaut, wird es mittels Nadelreiz zum Fliessen gebracht. Dabei gibt es verschiedene Stichtechniken. Ebenso ist die Stichtiefe von Bedeutung, die von Punkt zu Punkt variiert. Die Akupunktur kann sofort schmerzlindernd wirken oder eine Langzeitwirkung haben, was auf verschiedenen Prinzipien beruht. Aus einer Vielzahl von Untersuchungen kam man zum Schluss, dass unter anderem den Endorphinen ( Hormone, die Schmerzen lindern ) eine Schlüsselfunktion bei der Wirkung der Akupunktur zukommt.
- Akupunkturpunkte
Die Akupressurpunkte (bzw. Akupressurhaltepunkte), die in unterschiedlicher Tiefe auf den Meridianen liegen und die mittels Akupunktur oder Akupressur stimuliert werden. Durch richtiges Stimulieren dieser Punkte, können Blockaden gelöst und das Qi wieder zum Fliessen gebracht werden. Insgesamt gibt es über 400 Akupressurpunkte am ganzen Körper.
- Chinesische Arzneimitteltherapie
Die Arzneimitteltherapie gilt als das wichtigste Verfahren der TCM, die vor allem zur Behandlung innerer Erkrankungen eingesetzt wird. Man kennt etwa 3000 Arten von Arzneimitteln, die alle natürlicher Herkunft sind, die meisten davon pflanzlich, wenige mineralisch oder tierisch. Zu den am häufigsten verwendeten zählen etwa 500 Sorten. Die chinesischen Arzneimittel werden für jeden einzelnen Patienten individuell gemäss dem Befund zu verschiedenen Rezepturen kombiniert.
- Chinesische Diätetik (Ernährungstherapie)
oder auch Chinesische Ernährungslehre bzw. Ernährungstherapie ist eines der fünf Haupttherapieverfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) – zusammen mit chinesischer Arzneimitteltherapie, Akupunktur, Tuina und den chinesischen Bewegungstherapien Qigong und Taijiquan.
- Elektrostimulation
Hierbei werden jeweils zwei Akupunktur-Nadeln miteinander verbunden, um mit schwachen elektrischen Strömen die Akupunktur-Punkte zu stimulieren. Es handelt sich um ein Verfahren, das besonders bei Gelenkproblemen und Rückenschmerzen, aber auch bei verschiedenen Lähmungserscheinungen und generell für die Schmerztherapie ausgezeichnet geeignet ist.
- Energiefluss
Qi wird in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als generelle Lebensenergie oder Energie des Spirituellen angesehen. Das Qi im Körper wieder in seinen natürlichen, ausgeglichenen Zustand zu bringen, ist das Grundprinzip jeder traditionellen chinesischen Therapieform.
- Funktionskreis
Die fünf Yin-Funktionskreise enthalten die wesentlichen klinischen Einzelaussagen über den Menschen und gelten als tragende Säulen des Systems der TCM: Funktionskreis Niere: Er wird der Wandlungsphase Wasser zugeordnet, Yin und Yang sind in der Niere verwurzelt und versorgen den Körper mit Grundenergien.
- Kräutertherapie
Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin bei der unter Verwendung verschiedener Arzneistoffe / Kräuter, nach Erstellung einer chinesischen Diagnose die Behandlung erfolgt.
- Meridiane
Nach Vorstellung der TCM gibt es 20 untereinander verbundene Leitbahnen (Meridiane), die die Oberfläche unseres Körpers in einem dichten Netz überziehen. Sie verbinden das Körperinnere mit seinen äusseren Partien und gewährleisten die Kommunikation zwischen den Organen. In diesen Meridianen fliesst die Lebensenergie Qi, die an bestimmten Punkten an die Oberfläche gelangt. Hier wird die Akupunktur angesetzt. Es gibt zwölf Haupt-Meridiane, die paarweise (Yin-Yang) in Verbindung mit zwölf inneren Organen stehen, sowie acht aussergewöhnliche Meridiane.
- Meridianuhr oder auch Organuhr
Im täglichen Energiekreislauf hat jedes Organ eine Phase der stärksten und auch der wichtigen Ruhephase.
Nach der Vorstellung der TCM konzentriert sich das Qi für jeweils zwei Stunden in einem bestimmten Organsystem, bis es dann weiterwandert. In dieser Zeit zeigen sich vorhandene Störungen in dem jeweiligen Organsystem besonders gut und sind auch leichter als sonst therapierbar.
Beispielsweise können Schlafstörungen, die immer um Mitternacht auftreten, mit einer Störung der Gallenblasenfunktion zusammenhängen.
- Moxibustion oder auch Moxa
Dies ist eine punktuelle Wärmebehandlung, wobei Akupunkturpunkte alleinig oder zusätzlich zur Nadelung erwärmt werden. Dazu verwendet man sogenannte Moxazigarren oder Moxakegel, die aus getrockneten und gepressten Blättern des Beifusses bestehen. Dieses Therapieverfahren ist so alt wie die Akupunktur und in der TCM eng mit ihr verbunden.
- Pulsdiagnose
Diagnostisches Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin bei denen an verschiedenen Punkten der Handgelenke die Pulse der verschiedenen Organe (Organpulse) getastet werden, um Rückschlüsse auf den energetischen Zustand der einzelnen Organe des zu behandelnden Menschen zu erhalten.
Unterschieden werden 28 Pulsqualitäten bei oberflächlichem, mittlerem und tieferem Fingerdruck. Dabei werden die Organsysteme mit ihren Energien gefühlt. Veränderungen innerer Organe, des Blutes (Xue), des Qi, der Körpersäfte (Jinye), der Lebensessenz (Jing) sowie des Geistes (Shen) manifestieren sich im Zustand des Pulses.
- Qi
Nach chinesischer Vorstellung ist der ganze Kosmos von einer feinstofflichen Substanz durchzogen – der Lebensenergie Qi, die alles Lebendige bedingt. Auch in uns fliesst Qi, welches auch die geistige und seelische Energie jedes Lebewesens umfasst. Qi ist die Kraft, die innerhalb und ausserhalb des Körpers alles steuert. Qi zirkuliert entlang den sogenannten Meridianen und verbindet alle inneren Organe miteinander. Dabei unterscheidet man verschiedene Arten von Qi ; Erb-Qi (=Yuan-Qi; die ererbte Lebenskraft), Qi des Atems (=Zong-Qi; wird über die Lungen auf genommen), nährendes Qi (=Ying-Qi; wird aus der Nahrung und der Verdauung gewonnen) und ein Abwehr-Qi (=Wei-Qi; körpereigene Abwehrkraft). Ein Qi-Mangel ist eine der häufigsten Ursachen für Krankheit. Entweicht das Qi, so stirbt der Mensch.
- Schröpfen
Durch Auflegen von erhitzten Glaskugeln (die beim Abkühlen ein Vakuum bilden) wird ein starker Saugreiz erzeugt und somit die Durchblutung an geregt. Ebenso können krankheitsverursachende Umweltfaktoren ausgeleitet werden.
- Schröpfglas
Schröpfen wird mit Hilfe von Schröpfgläsern aus Glas oder Plastik durchgeführt. Sie haben meist eine kugelige Form bei einem Durchmesser von etwa zwei bis acht Zentimetern. Erzeugt man darin einen Unterdruck, wird die Haut in das aufgesetzte Glas gesaugt. Den Unterdruck erzeugt man durch spezielle Pumpvorrichtungen an den Schröpfgefässen oder durch das vorangehende Abbrennen von etwas Watte im Schröpfglas.
Tuina ist eine selbständige chinesische Massageform und eine der fünf Hauptsäulen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Der Begriff setzt sich aus den chinesischen Wörtern tui («schieben», «drücken») und na («greifen», «ziehen») zusammen. Diese manuellen Techniken werden bei der Behandlung angewandt.
- Yin Yang
Yin ist das Weibliche, Yang das Männliche. Sie sind gegensätzlich kommen aber nicht ohne einander aus. Wie im richtigen Leben.
Als das universale Weltgesetz der Polaritäten wird das Gesetz von Yin und Yang bezeichnet: Eine grundlegende Erkenntnis der Chinesen, dass in der wahrnehmbaren Welt nichts entstehen kann, ohne dass nicht auch gleichzeitig sein polares Gegenteil existiert. Ursprünglich bedeutete Yin die Schattenseite und Yang die Sonnenseite eines Berghanges. Yin symbolisiert also das Dunkle, Kühle, Yang das Warme, Helle. Kühle entspricht der Ruhe, der Besonnenheit, dem Festen, allem Strukturformenden (Yin). Das Warme entspricht hingegen der Bewegung, dem Geist oder auch dem Geistesblitz, dem kreativ Möglichen, allem Strukturverändernden (Yang). Yin und Yang stehen als Symbole für einander entgegengesetzte Prinzipien und befinden sich in regelmässigem Wechsel: Auf Bewegung folgt Ruhe, auf Einatmen folgt Aus atmen. Das eine kann ohne das andere nicht sein.
- Yin Yang-Beziehung
Yin und Yang in Beziehungen bedeutet, dass sich zwei Kräfte in Harmonie ergänzen und aus zwei Hälften ein Ganzes wird. Nur die Unterschiedlichkeit dieser beiden Energien lässt perfekte Harmonie entstehen. Damit sich diese gleichwertigen und unterschiedlichen Qualitäten zur Höchstform entwickeln, darf beides in gleichem Masse wertgeschätzt werden.